Was genau ist Arbeitsproduktivität?
Die Arbeitsproduktivität ist ein wichtiger Faktor des Unternehmenserfolgs – so viel steht fest. Nur wenn die Mitarbeiterproduktivität hoch ist:
- bleibt dein Unternehmen wettbewerbsfähig und profitabel. ✓
- hat dein Unternehmen weiterhin die Möglichkeit, gewinnbringend zu investieren und zu innovieren. ✓
- kann dein Unternehmen wachsen und weiterhin (mehr) Menschen beschäftigen.✓
Bevor wir uns ansehen, wie man die Arbeitsproduktivität berechnet, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und was du tun kannst, um die Produktivität der Beschäftigten in deinem Unternehmen zu steigern, wollen wir die Grundlagen klären, also:
Was steckt hinter dem Begriff? Was versteht man unter Arbeitsproduktivität? Und wie produktiv kann ein Mensch überhaupt sein?
Im wirtschaftlichen Sinn handelt es sich bei der Arbeitsproduktivität um eine Kennzahl im Unternehmen. Sie macht einen Teil der Gesamtproduktivität deiner Firma aus und stellt das, was die Menschen hineinstecken – also den Arbeitsaufwand – in Relation zu dem, was dabei herauskommt – also die Arbeitsleistung. Manchmal ist in dem Zusammenhang auch von der Produktivität am Arbeitsplatz oder der Mitarbeiterproduktivität die Rede. Gemeint ist in der Regel dasselbe.
Kann man die Mitarbeiterproduktivität berechnen?
Ja, kann man, und zwar mit dieser Gleichung:
In Worten heißt das: Die Kennzahl für die Arbeitsproduktivität berechnest du, indem du den Arbeitsaufwand in Verhältnis zur Arbeitsleistung setzt. Die Formel zeigt uns, dass die Arbeitsproduktivität umso höher ist, je geringer der Arbeitsaufwand und je höher die Arbeitsleistung ist. Ziel ist also immer, mit möglichst wenig Aufwand eine möglichst gute Leistung zu erbringen.
Ist es sinnvoll, die Produktivität der Mitarbeitenden zu berechnen?
Ja, es ist sinnvoll. So mathematisch und theoretisch die zuvor genannten Erklärungen auch wirken mögen, gibt dir das Ergebnis in der Praxis doch wertvolle Informationen an die Hand, um zum Beispiel die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens im Laufe der Zeit zu prüfen.
Außerdem kannst du mit der Arbeitsproduktivität als Kennzahl verfolgen, wie sich die Mitarbeiterproduktivität über die Zeit hinweg entwickelt. Nur wenn du die Kennzahl regelmäßig erfasst, hast du die Möglichkeit, zu erkennen, ob die Produktivität plötzlich sinkt oder steigt, und du kannst genauer hinsehen, um festzustellen, was dahintersteckt.
Achte also darauf, wie sich die Arbeitsproduktivität entwickelt und nutze sie vielleicht auch als Kennzahl, wenn du Maßnahmen zur Verbesserung der Produktivität umsetzt, zum Beispiel ein Programm zur Förderung der mentalen Gesundheit von Mitarbeitenden.
Tipp: Eine plötzlich sinkende Arbeitsproduktivität muss nicht immer ein Zeichen dafür sein, dass die Leistung eurer Mitarbeitenden sinkt. Auch technische Probleme oder mangelhafte Prozesse könnten dahinterstecken.
Wie produktiv kann ein Mitarbeitender sein?
Menschen sind Individuen und dementsprechend individuell ist auch die maximale Produktivität, die eine Arbeitskraft pro Tag erreichen kann. Die Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, sind genauso vielfältig wie wir Menschen selbst.
Stell dir zum Beispiel vor, du hast gerade erfahren, dass du wegen einer Baustelle zwei Wochen lang jeden Tag einen Umweg zur Arbeit fahren musst. Dein Arbeitsweg verlängert sich dadurch um eine Stunde täglich. Das ärgert dich natürlich. Du bist genervt. Wie gut gelingt es dir in solch einem Moment, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren und produktiv zu sein? Oder die neue Kollegin aus dem Marketing ärgert sich zum wiederholten Mal über das neue Tool, bei dem sie ständig die Daten zwei Mal eingeben muss.
Situationen wie diese gehören zum Arbeitsalltag dazu. Und sie alle beeinflussen die Produktivität. Wie stark, hängt davon ab, wie ein Mensch mit belastenden oder herausfordernden Situationen umgeht. Jemand, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt, arbeitet vielleicht recht schnell wieder weiter, während andere, die Ärger gerne mal länger mit sich herumtragen, vermutlich erst einmal Zeit brauchen, um wieder in einen produktiven Arbeitsflow einzufinden. Wie viele Stunden ein Mensch pro Tag produktiv arbeiten kann, ist also individuell und situativ unterschiedlich.
Welche Faktoren beeinflussen die Mitarbeiterproduktivität?
Welche Faktoren beeinflussen die Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter:innen und wie können Unternehmen diese steigern? Es gibt viele Faktoren, die sich positiv oder negativ auf die Arbeitsproduktivität auswirken können. Im Folgenden werden die sechs Hauptfaktoren für Mitarbeiterproduktivität vorgestellt, die in nahezu jedem Arbeitsumfeld eine Rolle spielen und dazu beitragen, die Arbeitsproduktivität zu steigern.
- Die Arbeitsumgebung spielt eine entscheidende Rolle. Stelle dir vor, wie produktiv du in einem kleinen, grauen Zimmer ohne Fenster arbeiten würdest im Vergleich zu einem lichtdurchfluteten Büro oder einer cool designten Produktionshalle. Eine angenehme Arbeitsumgebung kann die Produktivität der Mitarbeiter erheblich steigern.
- Auch die technologischen Hilfsmittel beeinflussen die Produktivität. Stelle dir vor, wie produktiv du ohne Computer im Vergleich zu der Verfügbarkeit von Computern und neuester Software wärst. Moderne Technologien können die Arbeitsabläufe effizienter gestalten und somit die Arbeitsproduktivität steigern.
- Die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden sind entscheidend für ihre Produktivität. Stelle dir vor, wie produktiv du wärst, wenn du von Menschen umgeben bist, die keine Lust auf ihre Arbeit haben im Vergleich zu motivierten Kollegen, die gemeinsam etwas erreichen wollen. Unternehmen können die Produktivität ihrer Mitarbeiter steigern, indem sie deren Motivation und Engagement fördern.
- Das Know-how und die fortwährende Weiterbildung der Mitarbeiter:innen spielen eine große Rolle. Stelle dir vor, wie produktiv du wärst, wenn du plötzlich für die Produktion komplexer Raumfahrt-Komponenten verantwortlich wärst im Vergleich zu einem Job, in dem du das machst, was du gelernt hast und worin du Erfahrung gesammelt hast. Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter können die Produktivität des Unternehmens langfristig steigern.
- Auch die Effizienz der angewandten Prozesse und Methoden beeinflusst die Arbeitsproduktivität. Stelle dir vor, wie produktiv du wärst, wenn du Projekte handschriftlich auf Papier dokumentieren müsstest im Vergleich zu digitalen Tools und einer KI, die dir einen Teil der mühsamen Dokumentation abnimmt. Unternehmen sollten stets nach Möglichkeiten suchen, ihre Arbeitsprozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern, um die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu erhöhen.
- Kommunikation und Zusammenarbeit in den Teams haben einen großen Einfluss auf die Arbeitsproduktivität. Stelle dir vor, wie produktiv du wärst, wenn du keine Ahnung hättest, was deine Kollegin neben dir jeden Tag tut und woran sie arbeitet im Vergleich zu einer regelmäßigen Abstimmung und einer Arbeitsteilung, die die Stärken aller einbezieht. Eine offene und effektive Kommunikation sowie eine gute Zusammenarbeit können die Produktivität der Mitarbeiter deutlich steigern.
Die praktischen Beispiele zeigen, dass die Ausprägung all dieser Faktoren im Alltag sehr unterschiedlich sein kann. Letztendlich hängt die Arbeitsproduktivität also nicht nur von Job, Branche, Unternehmen sowie Prozessen und Tools ab, sondern vor allem auch vom Faktor Mensch. Durch gezielte Maßnahmen können Unternehmen die Arbeitsproduktivität ihrer Mitarbeiter steigern und somit ihren Unternehmenserfolg langfristig sichern.
Wie kann man die Arbeitsproduktivität steigern?
So vielfältig die Faktoren sind, die die Produktivität am Arbeitsplatz beeinflussen können, so unterschiedlich sind auch die Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um die Produktivität deiner Mitarbeiter:innen zu erhöhen.
Neben den Basics – einem positiven Arbeitsumfeld, einer angemessenen technologischen Ausstattung und laufenden Fort- und Weiterbildungen – zielt ein Großteil der Maßnahmen auf eines ab: die Verbesserung der mentalen Gesundheit der Mitarbeiter:innen.
Warum? Weil der Einfluss der mentalen Gesundheit auf die Produktivität der Menschen, die in deinem Unternehmen arbeiten, signifikant groß ist.
Warum ist mentale Gesundheit am Arbeitsplatz für die Produktivität so wichtig?
Unsere mentale Gesundheit – also das emotionale, psychologische und soziale Wohlbefinden – beeinflusst, wie wir denken, was wir fühlen und wie wir handeln. Fühlen wir uns nicht gut oder leiden wir sogar an einer psychischen Erkrankung, fällt es uns meist schwerer, uns zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen und Aufgaben vollständig und effektiv zu erledigen. Die Folge? Unsere Produktivität bei der Arbeit – und in allen anderen Lebensbereichen – sinkt.
Im Gegenzug kann eine gute mentale Gesundheit unsere Fähigkeit, klar zu denken, Probleme zu lösen und effektiv zu arbeiten, verbessern und uns damit produktiver machen. Dieses Zusammenspiel zwischen mentaler Gesundheit und Produktivität wurde schon oft mit Zahlen belegt:
- Laut einer Studie der Oxford University sind Menschen, die von sich behaupten, bei der Arbeit glücklich zu sein, im Job um 13 Prozent produktiver.
- Menschen, die an mentalen Erkrankungen wie Depressionen leiden, sind bis zu 35 Prozent weniger produktiv. 80 Prozent von ihnen steigern ihre Leistung wieder, sobald sie eine angemessene Behandlung erhalten.
- Mental und körperlich gesunde Mitarbeitende fallen weniger oft aus. Fehltage und die damit verbundenen Produktivitätsverluste haben heute immer häufiger psychische Gründe. 2023 nahmen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen um 4,7 Prozent zu.
- Wenn Mitarbeitende zunehmend aufgrund psychischer Erkrankungen immer öfter zu Hause bleiben, entstehen Kosten in Milliardenhöhe. 42 Milliarden Euro pro Jahr sollen es laut DAK im deutschen Markt sein.
Wer also die Mitarbeiterproduktivität im Unternehmen – zum Beispiel angesichts steigender Kosten oder anhaltendem Fachkräftemangel – erhöhen möchte, tut gut, bei der mentalen Gesundheit seiner Mitarbeitenden anzusetzen. Laut WHO rechnen sich Programme für mentale Gesundheit im Unternehmen auch: Für jeden US-Dollar, den eine Firma in die psychische Gesundheit ihrer Belegschaft investiert, bekommt sie 4 US-Dollar zurück.
5 Maßnahmen für mehr Arbeitsproduktivität mit Fokus auf mentaler Gesundheit
Wenn du die Mitarbeiter:innen in deinem Unternehmen in ihrer mentalen Gesundheit unterstützen möchtest, kannst und solltest du an mehreren Hebeln ansetzen. Im Folgenden haben wir fünf zum Teil sehr rasch umsetzbare Maßnahmen für dich, die unserer Erfahrung nach die mentale Gesundheit der Menschen fördern (und sie daher auch produktiver machen):
1. Schaffe Bewusstsein für das Thema der mentalen Gesundheit.
Hol die psychische Gesundheit aus der Tabu-Ecke, indem du sie im Unternehmen zum Thema machst. Am besten gehst du mit gutem Beispiel voran und sprichst möglichst offen über dein eigenes mentales Befinden. Die Einführung eines Tools wie Likeminded kann zudem die perfekte Gelegenheit sein, eine interne Kampagne rund um die mentale Gesundheit zu starten.
2. Biete aktiv Unterstützung an.
Neben professioneller Hilfe, zu der du Menschen, die sich dir gegenüber öffnen, natürlich immer raten kannst, muss aktive Unterstützung im Alltag nicht immer komplex und zeitaufwendig sein. Ein Gefühl von sozialem Support entsteht bereits dann, wenn du deinem Gegenüber wirklich zuhörst, echtes Interesse zeigst und Fragen stellst. Meist erkennst du so auch leichter, ob jemand professionelle Unterstützung braucht.
3. Streue im Unternehmen gezielt Informationen über mentale Gesundheit.
Mit Webinaren von Expert:innen, Präsentationen, E-Books und anderen Ressourcen, die bei Bedarf zur Verfügung stehen, kannst du Kolleg:innen die Bedeutung mentaler Gesundheit näherbringen und ihnen vermitteln, wie sie ihr eigenes psychisches Wohlbefinden aufrechterhalten und auch anderen dabei helfen können.
4. Biete Weiterbildungen über mentale Gesundheit an.
Mit Workshops oder Kursen, allen voran für Führungskräfte und HR-Verantwortliche, holst du Know-how aus dem Bereich der mentalen Gesundheit in deinem Unternehmen und schaffe neue Kompetenzen– zum Beispiel rund um das Thema Stressmanagement – in deiner gesamten Organisation.
5. Führe passende Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit ein.
Mit professionellen Programmen für die psychische Gesundheit, wie sie Likeminded anbietet, kannst du die Unterstützungsmaßnahmen personalisieren, um all deine Mitarbeiter:innen bestmöglich abzuholen: seien es Beratungen, Coachings, Gruppenworkshops oder selbstgeführte Übungen. Außerdem kannst du über ein Tool messen, welche Fortschritte und Erfolge du mit einem Programm für mentale Gesundheit erzielen kannst.
Mit Programmen zur Förderung der psychischen Gesundheit tust du nicht nur aktiv etwas im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), sondern dein Unternehmen bietet damit auch ein attraktives Mental Health Benefit an, von dem du auch in anderen Bereichen wie dem Recruiting profitieren kannst.
Um die Arbeitsproduktivität zu steigern, kannst du zusätzlich auch immer ein Auge auf die klassischen Arbeitsrahmenbedingungen haben. Für die Schaffung eines positiven Arbeitsumfeldes, welches mentale Gesundheit & somit die Produktivität der Mitarbeiter fördert, kannst du zum Beispiel auch mit folgenden Maßnahmen die Grundlagen legen:
- flexiblen Arbeitszeiten,
- einer gelebten Work-Life-Balance,
- einer gesunden Kommunikations- und Feedbackkultur und
- offenen Dialogen über Stressursachen und Konflikte am Arbeitsplatz.
Fazit: Arbeitsproduktivität und mentale Gesundheit sind eng miteinander verbunden.
Ein Mangel an mentaler Gesundheit deiner Mitarbeiter:innen kann die Produktivität senken, während mentale Stärke die Arbeitsproduktivität verbessern wird. Du kannst die Zufriedenheit in deinem Unternehmen erhöhen, indem du Programme und Ressourcen anbietest, wie psychologische Beratung, Coachings, Stressmanagement-Kurse sowie Selbsthilfe-Tools. Schaffe aktiv ein positives, unterstützendes Arbeitsumfeld, stärke die Mitarbeiterbindung und erfreue dich an motivierten und produktiven Mitarbeiter:innen.