Was ist Angst und wie unterscheidet sie sich von Furcht?
Wenn wir über Angst sprechen, sollten wir wissen, dass es sich dabei um eine sekundäre Emotion handelt, die mit der Vermeidung von Furcht oder anderen primären Emotionen verbunden ist, die wir nicht frei ausdrücken können.
Tatsächlich sind primäre Emotionen angeboren und universell, während sekundäre Emotionen komplex sind und durch die Kombination von primären Emotionen und sozialer Interaktion entstehen.
Angst könnte als ein starkes Gefühl der Gefahr in Erwartung einer Katastrophe oder eines Unglücks definiert werden. Auch wenn keine wirkliche Gefahr besteht, reagiert unser Körper so, als wären wir der Gefahr nahe:
- Das Herz schlägt schneller
- Schwitzen
- Schneller Atem
- Angespannte Muskeln
Manchmal wird Angst mit Furcht verwechselt, aber es sind zwei verschiedene Dinge: Angst ist auf die Zukunft ausgerichtet und beruht auf einer Bedrohung, während Furcht eine kurzfristige Emotion ist, die auf einer gegenwärtigen Gefahr beruht. Lass mich diesen Unterschied anhand eines Beispiels erklären: Du bist im Dschungel und riechst an den schönen Blumen und Bäumen, aber plötzlich springt ein Löwe aus dem Gebüsch. Empfindest du Angst oder Furcht?
Es ist Furcht! Und tatsächlich könnte sie dich retten, den Furcht aktiviert ein System namens Kampf oder Flucht, bei dem unser Körper, um den Löwen zu überleben, zum Angriff oder zur Flucht bereit ist. In der gleichen beängstigenden Situation könnte auch ein anderer Prozess aktiviert werden, der als Einfrieren bezeichnet wird: Er besteht in der völligen Unbeweglichkeit des Körpers.
Stellen wir uns nun eine andere Situation vor: Du hast ein Match auf deiner Dating-App und dein Match lädt dich auf ein Date ein. Du bist so besorgt über diese Verabredung, dass dein Kopf plötzlich voller Fragen und unangenehmer Bestimmungen über das Ereignis ist. Das ist Dating-Angst: negative Vorfreude auf das Date.
Wie sich Dating-Angst in deinem Leben anfühlen kann
Dating-Angst ist eine sehr intensive und stressige Erfahrung und ihre Symptome sind sehr ähnlich wie allgemeine Angst:
- Erhöhte Herzfrequenz
- Schwitzen
- Zittern
Die typischen Gedanken, die mit Dating-Angst verbunden sind, wiederholen sich, sind aufdringlich und negativ. Sie beziehen sich auf bestimmte Situationen, die mit Scham, Verurteilung und Ablehnung verbunden sind. Einige Beispiele hierfür könnten sein:
- „Ich bin mir sicher, dass ich furchtbar sein werde“ – Scham, Verurteilung
- „Er/Sie wird weglaufen“ – Ablehnung
Der letzte, aber vielleicht wichtigste Faktor von allen: Wenn du dich verabreden willst, es aber aufgrund früherer Erfahrungen und aktueller Ängste nicht tust, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass du unter Dating-Angst leidest.
Ist Dating-Angst normal?
Ich persönlich glaube nicht an das Konzept von Normalität, es ist etwas, das in jeder Gesellschaft entschieden wird. Aber wenn wir über das Konzept der Normalität in der Statistik sprechen – wie verbreitet ein Merkmal im Vergleich zum Standardniveau ist – ist es sicher, dass du nicht allein bist und etwa 1 von 5 Menschen von Beziehungsangst betroffen sein könnte.
Tatsächlich zeigen viele Menschen nach COVID auch eine Art von Beziehungsangst, genannt Fear of Dating Again (FODA).
Warum werde ich ängstlich beim daten?
Die Gründe können unterschiedlich sein, aber aufgeschlüsselt ist der Prozess für alle gleich: Du bist extrem besorgt über eine zukünftige Gefahr. Dies kann aus einer Vielzahl von Gründen geschehen.
Sehen wir uns einige der häufigsten Gründe für die Angst bei der Partner:innensuche an, die von Forscher:innen festgestellt wurden:
- Angst, zurückgewiesen zu werden
- Angst, jemanden zurückzuweisen
- Sozialangst (tritt in den meisten sozialen Situationen auf)
- Negatives Körperbild: Wenn wir ein schlechtes Bild von unserem Körper haben, wollen wir ihn letztlich verstecken.
Dating-Angst könnte auch mit folgenden Faktoren zusammenhängen:
- Frühere Beziehungen mit einem sehr unglücklichen Ende
- Unerfahrenheit bei der Partner:innensuche
- Introvertiertheit
- Übermaßiges Nachdenken
Wie kann man Dating-Angst überwinden?
Die gute Nachricht ist, dass du deine Angst vor der Partner:inennsuche in den Griff bekommen kannst. Der erste Schritt besteht jedoch darin, herauszufinden, was die Ursache für deine Dating-Angst ist.
Um das herauszufinden, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Was könnte im schlimmsten Fall während und nach einer Verabredung passieren?
- Gibt es ein Gefühl oder eine Emotion, die du schon einmal empfunden hast?
- Wann hast du das erste Mal Angst vor einem Date verspürt? Was ist passiert?
Danach kannst du zum nächsten Schritt übergehen – wie du deine Dating-Angst überwinden kannst. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen:
- Übe dich in Selbstmitgefühl: Auf diese Weise kannst du dich mit Liebe, Freundlichkeit und Selbstakzeptanz umgeben. Das wird dir dabei helfen, weniger voreingenommen mit dir selbst umzugehen und dich um dich selbst und deine Bedürfnisse zu kümmern.
- Stell dir eine die Zukunft und die Gefahr vor: Sag dir selbst, dass du jemanden treffen wirst, der sich in der gleichen Situation befindet, und denk daran, dass du ausgehst, um Spaß zu haben.
- Bauchatmung: Lege eine Hand auf deine Brust und die andere auf deinen Bauch; atme tief durch die Nase ein und zähle langsam bis fünf. Achte darauf, dass sich dein Bauch ausdehnt! Nun kannst du durch deinen Mund ausatmen. Achte auf deinen Atem und wenn du willst, kannst du dir bei jedem Atemzug etwas Positives vorstellen.
- Konzentriere dich auf den Moment und genieße dein Date.
- Meditiere, um Stress und Ängste abzubauen.
- Steigere dein Selbstwertgefühl und deine romantischen Fähigkeiten, damit du dich mit dir selbst und deinen Dates wohlfühlst.
- Denk an deine Erfolge und erreichten Ziele, betrachte dich im Spiegel und sei nett zu dir selbst. Du bist ein toller Mensch, glaub an dich.