Mentale Gesundheit durch kompetente Führung fördern
In einer wettbewerbsorientierten und schnelllebigen Welt der modernen Wirtschaft spielt die Führung nicht nur eine zentrale Rolle für den Erfolg des Unternehmens, sondern auch für das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter, die das Unternehmen am laufen halten. Die symbiotische Beziehung zwischen kompetenten Führungsqualitäten und psychischer Gesundheit hat erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg einer Organisation und das allgemeine Wachstum der Mitglieder. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Führung das psychische Wohlbefinden fördert, da es einen tiefgreifenden Einfluss auf ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld hat, das insgesamt nachhaltige und innovative Ergebnisse ermöglicht.
Warum Führung eng mit psychischer Gesundheit und Wohlbefinden verknüpft ist
Führung hat einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Teammitglieder. Untersuchungen der Harvard Business Review aus dem Jahr 2021 haben gezeigt, dass Mitarbeitende unter guten Führungskräften ein geringeres Stressniveau und eine höhere Arbeitszufriedenheit erleben, was in hohem Maße mit der psychischen Gesundheit korreliert. Im Gegensatz dazu kann eine schlechte Führung zu Burnout-Symptomen, nachlassendem Arbeitseifer und einem erhöhten Krankenstand führen.
Laut einer von der American Psychological Association durchgeführten Umfrage betrachten 75% der Arbeitnehmenden ihre Vorgesetzten als Quelle von Angst und Stress. Dies zeigt, wie wichtig und notwendig eine Führung ist, die sich der Praktiken des mentalen Wohlbefindens bewusst ist, um die Psyche der Mitarbeitenden zu schützen.
Führungskräfte müssen auf die mentale Gesundheit ihres Teams achten
Zu einer wirksamen Führung gehört, dass man auf die psychische Gesundheit der Teammitglieder achtet. Das Erkennen von Symptomen einer psychischen Belastung ist für die Schaffung eines unterstützenden Umfelds von entscheidender Bedeutung. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn ein:e Mitarbeiter:in Symptome zeigt wie:
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vermehrte Abwesenheiten,
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Reizbarkeit,
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niedrige Energie oder Motivation,
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verminderte Produktivität,
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oder Distanzierung von Kolleg:innen (sozialer Rückzug).
Diese Symptome gehören zu den häufigsten, die auf Probleme mit der mentalen Gesundheit und arbeitsbedingten Stress hinweisen können. Wenn Führungskräfte diese Merkmale erkennen, können sie proaktiv Schritte unternehmen, um diese potenziellen Probleme anzugehen.
Wie Führungskräfte einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden haben können
1. Empathie und emotionale Intelligenz
Empathie ist eine Eigenschaft, die von den meisten Menschen geschätzt wird, insbesondere für Führungskräfte ist sie sehr wichtig.
“Eines der besten Dinge, die man als Führungskraft tun kann, ist zuhören. Bevor man sich eine eigene Meinung bildet, muss man den Menschen zuhören, sei es in Form von Versammlungen, Umfragen zum Engagement oder Mitarbeiterbeiräten”, so Andrea Jung. Sie ist Präsidentin und Chief Executive Officer von Grameen America, der am schnellsten wachsenden Mikrofinanzorganisation in den Vereinigten Staaten, und die dienstälteste weibliche CEO eines Fortune-500-Unternehmens.
Daniel Goleman, Psychologe und Autor, würde Jung zustimmen. Er erklärt, dass Führungskräfte, die Empathie und emotionale Intelligenz zeigen, in der Lage sind, eine engagiertere und widerstandsfähigere Belegschaft zu schaffen. Ihre Fähigkeit, die Gefühle ihrer Mitarbeitenden zu verstehen und sich mit ihnen zu verbinden, schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Vertrauens innerhalb der Organisation, in der sich die Teammitglieder sicher fühlen und sich entfalten können.
Einfühlsamere Führungskräfte können eine Atmosphäre schaffen, in der eine offene Kommunikation gefördert wird, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Bedenken mitzuteilen, ohne Angst vor Verurteilung.
2. Engagement, Kommunikation und Transparenz
Transparenz und offene Kommunikation fördern das Vertrauen innerhalb der Organisation, was wiederum Unsicherheiten, Stress und Ängste der Mitarbeitenden reduziert. Vor allem in diesen sich wandelnden Zeiten ist die Bereitstellung von Informationen der effektivste Weg, um Mitarbeitende auf dem Laufenden zu halten, anstatt, dass sie sich Gedanken darüber machen, was passieren könnte und möglicherweise Worst-Case-Szenarien entwickeln.
Eine von Gallup durchgeführte Umfrage ergab, dass Unternehmen mit transparenten, engagierten und kommunikativen Führungskräften deutlich niedrigere Fluktuationsraten und ein höheres Engagement der Mitarbeitenden aufweisen. Tatsächlich sind die Fluktuationsraten bei Teams mit geringerem Engagement in der Regel 18% bis 43% höher als bei Teams mit hohem Engagement.
3. Wertschätzung zeigen
Führungskräfte, die sich Zeit nehmen und sich bemühen, die harte Arbeit ihrer Teammitglieder anzuerkennen, schaffen eine positive Atmosphäre, die Produktivität und Motivation fördert. Das Gefühl, bei der Arbeit geschätzt und anerkannt zu werden, ist für die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung, da sie sonst möglicherweise ihre Effizienz in Frage stellen.
Die Anerkennung der Bemühungen und Leistungen der Mitarbeitenden steigert deren Leistung und das Gefühl, einen Beitrag zu leisten. Laut einer Studie der American Psychological Association ist die Anerkennung durch Vorgesetzte ein entscheidender Faktor für die Verringerung des Stressniveaus und die Verbesserung des mentalen Wohlbefindens der Mitarbeitenden.
Wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie geplant waren (was ein ganz natürlicher Prozess ist bei der Schaffung von Innovationen), wird dem leider mehr Aufmerksamkeit geschenkt als kleinen oder schnellen Erfolgen. Es sollte für Führungskräfte eine Priorität werden, Mitarbeitende bei der Arbeit regelmäßig zu feiern, ihnen zu danken und sie zu würdigen, wenn etwas gut läuft.
4. Flexibilität
Führungskräfte können mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie ein gesundes Maß an Arbeitszeiten fördern und zeigen, dass das Privatleben wichtig ist. Flexible Arbeitszeiten, Home Office Möglichkeiten und die Förderung der Inanspruchnahme von bezahltem Urlaub können das Burnout- und Stressniveau von Mitarbeitenden erheblich senken. Es geht nicht um “Work-Life-Balance”, denn “Das Problem mit der ‘Balance’ ist, dass sie auf der Vorstellung beruht, dass Arbeit und Leben, Wohlbefinden und Produktivität, auf entgegengesetzten Seiten stehen. In Wirklichkeit liegen sie aber auf derselben Seite und müssen daher nicht ausgeglichen werden” – Arianna Huffington, Gründerin von Thrive Global. Je mehr persönliche Vorlieben durch Führungskräfte anerkannt werden, solange die Arbeit erledigt wird, desto größer ist die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden.
5. Unterstützung der mentalen Gesundheit
Die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden zu fördern ist nicht nur richtig, sondern auch gut fürs Geschäft. Dr. Mark Attridge, Psychologe und Berater, sagt, dass Unternehmen, die der psychischen Gesundheit einen hohen Stellenwert einräumen, ihre Produktivität und Mitarbeiterbindung erhöhen.
Hilfsprogramme für Mitarbeitende (EAPs) oder digitale Lösungen für mentale Gesundheit, wie z.B. Likeminded, und der Zugang zu psychologischen Fachkräften können für Menschen, die mit psychischen Problemen konfrontiert sind, eine enorme Unterstützung darstellen. Nach Angaben des Human Resources Director Magazine haben EAPs die Fehlzeiten in den USA um fast 70% reduziert.
Recap
Bei der Führungskompetenz geht es nicht nur darum, eine Organisation zum Erfolg zu führen, sondern auch darum, eine Kultur zu fördern, die mentale Gesundheit priorisiert, um Ergebnisse zu erzielen. Führungskräfte, die positive Eigenschaften zur Förderung von mentaler Gesundheit zeigen, tragen wesentlich zur Produktivität ihrer Teams bei. Durch das Erkennen und Ansprechen psychischer Probleme, durch Empathie und die Bereitstellung von Ressourcen können Führungskräfte das Leben ihrer Mitarbeitenden positiv beeinflussen und sich auf ihre Teams verlassen, so wie diese sich auf ihre Führungskräfte verlassen können.
Wenn mentale Gesundheit priorisiert wird, kann sich ein florierendes und erfolgreiches Unternehmen auf lange Sicht behaupten. Auf unserem Weg nach vorn sollten wir uns daran erinnern, dass Führung mehr ist als fachliche Kompetenz und, dass die Wahl der richtigen Führungskräfte einen psychisch gesunden und erfolgreichen Arbeitsplatz schafft.