Worum geht es bei der Employee Experience?
Julian Lute, strategischer Berater bei Great Place To Work®, definiert die Employee Experience als „die Gesamtbeurteilung aller Interaktionen einer Arbeitskraft mit ihrem Unternehmen und dessen Belegschaft“.
Eine erfolgreiche Employee Experience beginnt spätestens beim Bewerbungsgespräch, begleitet Beschäftigte über ihre gesamte Beschäftigungsdauer hinweg und endet mit dem Austrittsgespräch. Laut dem HR-Experten Jacob Morgan sollten Unternehmen bei der Employee Experience drei Umgebungen mitdenken:
- Die kulturelle: gemeinsame Werte, gelebte Unternehmenskultur, Wohlbefinden am Arbeitsplatz, Teamgeist, Wertschätzung, Sinnstiftung
- Die technische: die notwendige Ausstattung für Kommunikation, Projektmanagement, Informationsfluss
- Die physische: Umgebungsdesign, Innenausstattung, Farben, Gerüche, Ergonomie, Lärm vs. Ruhe
Die Ziele der Employee Experience sind ein positive Arbeitsumfeld, steigende Produktivität und Mitarbeiter:innen die gerne länger im Unternehmen bleiben.
Welche Rolle spielt mentale Gesundheit in der Employee Experience?
In einer Studie von Great Place to Work bewertete fast die Hälfte der Befragten ihren Arbeitsplatz als psychologisch und emotional nicht gesund. Die Folgen für Arbeitgeber sind gravierend: Unzufriedenheit, weniger Motivation, weniger Produktivität, mehr Fluktuation – um nur einige zu nennen. Zudem kündigten laut Studien rund 34 % aller Beschäftigten ihren letzten Job wegen mentaler Belastungen.
Umgekehrt liegt auf der Hand, dass sich glückliche und zufriedene Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz wohler fühlen und daher nicht so leicht kündigen. Die mentale Gesundheit wird damit zu einem wichtigen Fundament für eine erfolgreiche Employee Experience. Unternehmen, die der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen einen zentralen Platz geben, werden mit ihren Bemühungen, eine möglichst positive Employee Experience zu schaffen, mehr Erfolg haben.
Im Umkehrschluss kann sich eine schlechte Employee Experience negativ auf die mentale Gesundheit von Mitarbeiter:innen auswirken und damit wiederum dazu führen, dass sich die Menschen nicht mehr wohlfühlen, weniger produktiv sind und sich eher nach neuen Jobs umschauen.
Zu den häufigsten Fehlern, die Unternehmen in der Employee Experience machen, zählen:
- Zu wenig Flexibilität in der Arbeitsgestaltung
- Fehlende Perspektiven
- Schlechte Führungs- bzw. Unternehmenskultur
Dazu passt, dass bei einer deutschen Umfrage aus dem Jahr 2022 Stress, mangelnde Wertschätzung und fehlende Aufstiegsmöglichkeiten als die drei häufigsten Kündigungsgründe genannt wurden.
5 Tipps für eine erfolgreiche Employee Experience
Wie einzelne Mitarbeiter:innen ihren Alltag in einem Unternehmen erleben, ist sehr individuell. Zahlreiche Studien haben jedoch gemeinsame Nenner hervorgebracht, die so gut wie alle Beschäftigten in ihrer Employee Experience als positiv empfinden:
1) Wertschätzung – am besten in alle Richtungen
Mitarbeiter:innen, die sich geschätzt und gesehen fühlen, bezeichnen sich selbst nicht nur als zufriedener. Sie sind auch produktiver, motivierter und kooperativer und werden so zu wichtigen Multiplikator:innen einer positiven Unternehmenskultur. Immerhin ist gute Laune ansteckend.
Tipp der Expertin: Wertschätzung zeigen kann zum Beispiel heißen, dass man Interesse zeigt, anderen öfter mal ein Lächeln schenkt, sich persönliche Termine wie Geburtstage notiert, um Rat bittet oder Talente gezielt anspricht und fördert.
2) Unterstützung – egal wo, egal wann
Ob in der Produktionshalle, im Co-Working-Space oder im Homeoffice – Mitarbeiter:innen erwarten die nötige Unterstützung unabhängig davon, wo sie gerade sind. Führungskräfte sollten daher immer ein offenes Ohr haben und die nötigen (digitalen) Tools zur Verfügung haben, um ihrem Team überall den bestmöglichen Support anzubieten.
3) Gesundheit als Priorität – physisch wie psychisch
Ob körperlich oder mental, Gesundheit ist und bleibt das höchste Gut. Unternehmen, die das erkennen und fördern, sichern sich am modernen Arbeitsmarkt einen klaren Vorteil. Ein betriebliches Gesundheitsprogramm allein reicht aber nicht aus. Eine entsprechend gelebte Unternehmenskultur ist ebenso wichtig.
4) Zuhören & Nachfragen – Freuden, Wünsche, Anliegen, Sorgen
Mitarbeiterfeedback ist wichtig. Immer wieder Nachfragen und Zuhören ist wichtig. Genauso wichtig ist jedoch, die passenden Handlungen folgen und die Kommunikation nicht abreißen zu lassen. Nur dann fühlen sich Mitarbeiter:innen erstgenommen, gesehen und geschätzt.
5) Vertrauen – im Team, in die Führungskraft, ins Unternehmen
Der Mensch ist ein soziales Wesen und Teil eines Teams zu sein, kann sehr bereichernd sein. Die Basis dafür ist jedoch gegenseitiges Vertrauen und dieses basiert auf einem gesunden Miteinander, in dem nicht nur Erfolge gefeiert, sondern auch Konflikte ausgetragen und gelöst werden.
Tipp vom Experten: Vertrauen aufbauen heißt im ersten Moment immer erst einmal Vertrauen schenken. Führungskräfte sollten authentisch bleiben und offen kommunizieren. Zudem kann es helfen, persönliche Gemeinsamkeiten zu finden.
Hier findest du zudem weitere Tipps, wie du Vertrauen im Unternehmen aufbauen kannst.
Wie können mentale Gesundheitslösungen helfen die Employee Experience zu verbessern?
Mit einer Plattform wie Likeminded schaffen Arbeitgebern eine positivere Employee Experience, da es ihnen gelingt,
1) … die allgemeine Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter:innen zu verbessern
Die Arbeitnehmer:innen erhalten über die Plattform Unterstützung im Alltag wie in herausfordernden Zeiten sowie bei beruflichen wie privaten Themen. So holen Unternehmen die Menschen ganzheitlich ab.
2) … ihre Mitarbeiter:innen produktiver und resilienter zu machen
Personalverantwortliche erhalten eine helfende Hand, die etwas für die persönliche Entwicklung jedes und jeder Einzelnen liefert und einen aktiven Erfahrungsaustausch, zum Beispiel zwischen Führungskräften, ermöglicht. Auch die Möglichkeit, individuelle Coachings über die Plattform zu buchen, kann HR-Teams entlasten.
3) … ihre Mitarbeiter:innen stärker an sie zu binden
Eine Plattform für mentale Gesundheit ist nicht nur ein „Verkaufsargument“ im Gespräch mit potenziellen neuen Talenten, sondern auch ein effektives Tool zur Schaffung einer positiven Unternehmenskultur, in der zum Beispiel Konflikte gesund gelöst werden.
Damit schafft eine Plattform wie Likeminded ein solides Fundament für eine gelungene Employee Experience vom ersten bis zu letzten Arbeitstag.
Kurz gesagt: Im Sinne einer gelungenen Employee Experience müssen Unternehmen beginnen, Arbeitnehmer:innen nicht mehr nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen mit individuellen Talenten und Bedürfnissen zu betrachten. Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen muss in der Arbeitgebermarke genauso wie in der Unternehmenskultur eine größere Rolle spielen, damit die Menschen am Ende zufrieden sind und länger im Unternehmen bleiben.