Das Wichtigste in Kürze:
- Positives Denken kann zu einem längeren, gesünderen Leben verhelfen
- Eine Vielzahl an Übungen und Praktiken schaffen leichte Einstiegsmöglichkeiten
- Meditation, Achtsamkeit, Fokus auf den Körper und Humor zählen zu den wichtigsten Hilfsmitteln
- Stressreduktion, Energie und mehr Erfolg werden begünstigt
- Negative Gedanken sind “ansteckend” – doch das Gleiche gilt auch für Positivität – und das wollen wir uns zu Nutze machen
Was ist positives Denken?
Positives Denken meint all das, was uns über den Tag im Kopf umherschwirrt: unsere Reaktion auf
- unsere Umgebung,
- Beziehungen
- und Dinge, die uns widerfahren.
An oberster Stelle steht dabei die Art und Weise, wie wir mit uns selbst kommunizieren. Sind wir sanft und verständnisvoll, wie zu Freund:innen oder machen wir uns für unsere Fehler noch weiter herunter? Positives Denken kann dabei helfen, negativen Gedankenspiralen zu entkommen und gelassener zu werden.
Positives Denken vs. toxischer Positivität
Positives Denken ist nicht mit toxischer Positivität gleichzusetzen. Denn negative Gedanken und Gefühle sind ein Warnsignal unseres Körpers, das uns sagt: Hier stimmt etwas nicht und sollte geändert werden.
Vielmehr als Emotionen wie Trauer und Ärger zu verdrängen, kann positives Denken als tägliche Übung verstanden werden, das Gute in Situationen und Dingen zu sehen. Nicht alles, was uns passiert, muss uns Nerven kosten, denn häufig können wir nur wenig an den Umständen ändern, über die wir uns gerade ärgern.
Wie hilft positives Denken?
Positives Denken kann sich nicht nur positiv auf unsere Mentalität auswirken: Studien zeigen, dass es zudem bei Stressreduktion hilft, Depressionen vorbeugt, die Resilienz steigert und so zu einer allgemeinen Verbesserung des Wohlbefindens führt.
Mehr noch: Wie die MayoClinic schreibt, kann es sogar das Leben verlängern und das Risiko reduzieren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen zu erleiden. Indem positives Denken ein fester Bestandteil des Alltags wird, kann dich so schnell nichts aus der Bahn werfen – und unnötige Negativität wird durch Glück und Lebensfreude ersetzt.
Kann positives Denken trainiert werden?
Nicht immer sind negative Gedanken auf eine klare Ursache zurückzuführen. Viel mehr kann man sich Negativität als frischgestrichene Wand vorstellen, die alles in ihre Farbe hüllt, das mit ihr in Berührung kommt: unsere neutralen Gedanken bekommen nach und nach von der Wandfarbe ab und werden so allmählich ins Negative gehüllt.
Doch können wir uns dieses Phänomen auch umgekehrt zu Nutzen machen: Wie eine Studie der University of Kansas zeigt, kann bereits ein erzwungenes Lächeln eine puls- und blutdrucksenkende Wirkung zeigen. Dies ist besonders in Stresssituationen hilfreich. Meditation kann nachhaltig Ängste und Stress mindern. Mobilapps für Meditation und Achtsamkeit können, laut einer Studie von Hindawie, die Lebensqualität erheblich verbessern. Positives Denken lässt sich also auf unterschiedliche Weise trainieren.
6 Wege, wie positives Denken praktiziert werden kann
Eine positive und produktive Herangehensweise kann uns dabei helfen, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und statt verärgert lösungsorientiert zu agieren.
1. Achtsamkeit
Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, die Gedanken auf das Hier und Jetzt zu lenken. Am leichtesten lässt sich der Fokus von Sorgen wegleiten, indem man sich zunächst auf den Körper konzentriert. Das geht beispielsweise durch Abklopfen der Arme oder körperliche Bewegung. Sogenannte Body Scans oder ein Spaziergang, bei dem die Umgebung bewusst wahrgenommen wird, können den Einstieg erleichtern.
2. Meditation
Rund 200 bis 500 Millionen Menschen nutzen weltweit Meditationspraktiken, um mehr Gelassenheit in ihren Alltag zu bringen. Apps sind ein besonders beliebtes Mittel und unterstützen eine sukzessive Fokussierung auf Atmung oder Mantras, in zu Beginn kürzeren und allmählich länger werdenden Sitzungen. Zu den beliebtesten Apps zählen Cal, Headspace oder Unplug.
3. Dankbarkeit
Dankbarkeit verhilft uns zu positiven Gedanken, denn anstatt uns auf negative Dinge zu konzentrieren, rückt das Positive in den Vordergrund. Ein Morgenritual, bei welchem gleich zu Tagesbeginn fünf Dinge aufgeschrieben werden, für die man dankbar ist, schafft einen positiven Einstieg, der den Ton für den weiteren Tag angibt.
4. Körperhaltung
Wie auch ein Lächeln ist die Körperhaltung entscheidend im Regulieren von Emotionen. Sitzen wir mit gekrümmten Schultern vorm Computer oder nehmen wir eine aufrechte und offene Haltung ein? Positive Gedanken sind immer auch eine Frage der Haltung!
5. Gedanken aufschreiben
Die Praktik des Journalings meint das Aufschreiben aller Gedanken, ganz gleich, ob sie positiv oder negativ sind. Das hilft zum einen, Negatives vom Kopf auf das Papier zu bringen. Somit muss nicht mehr über sie nachgedacht werden, denn sie sind für einen späteren Zeitpunkt festgehalten. Zum anderen können positive Dinge (z.B. jene, für die wir dankbar sind) gefestigt werden. Fragen wie: Was sind meine Stärken und Ziele?, sind gute Leitideen für den Einstieg.
6. Humor
“Humor ist der Sonnenschein des Geistes”, lautet ein Zitat von Edward Bulwer-Lytton. Denn blicken wir mit Humor auf eine negative Situation, wird es uns leichter fallen, sie aus einer anderen, positiven oder zumindest doch humorvollen Perspektive zu betrachten. Ein platter Reifen mitten in der Nacht auf der Autobahn? Ärgerlich, doch wird man in einem Jahr vielleicht lachend auf diese Anekdote zurückblicken können.
FAQ: Häufige Fragen rund um positives Denken
Machen mich positive Denken zu einem positiveren Menschen?
Durch das Üben von positivem Denken, entwickeln wir eine intrinsische Positivität, die allmählich unsere Reaktion auf unterschiedliche Situationen leitet. Während positives Denken also eine aktive Handlung ist, kann Positivität als mentale Grundeinstellung verstanden werden.
Wie entkomme ich Gedankenspiralen?
Negative Gedanken “vermehren” sich, wenn zu lange an ihnen genagt wird. Körperübungen eignen sich besonders gut, um solchen Spiralen zu entkommen, aber auch ein bestimmter Zeitraum, der für Sorgen oder aktive Problemlösung freigehalten wird (nicht länger als 30 Minuten) kann den restlichen Tag von Sorgen befreien.
Wie kann ich positiver mit mir selbst reden?
Unsere innere Stimme kann unser schlimmster Feind sein – gerade wenn sie uns heruntermacht und stets negativ zuredet. Tägliche Affirmationsübungen (z.B. mit Hilfe von Karten) können den Tenor dieser Stimme nach und nach positiver anklingen lassen.
Werde ich durch positives Denken erfolgreicher?
Studien deuten darauf hin, dass positives Denken zu mehr professionellem Erfolg verhelfen können. Denn Positivität wirkt sich nicht nur auf den Kopf, sondern auch Energie, Wohlbefinden und soziale Beziehungen aus – egal ob privat oder professionell.
Positives Denken hilft dabei, mehr Freude in Alltag und Beruf einzuladen – und so ein längeres, erfüllteres und glücklicheres Leben zu genießen.