Die mentale Gesundheit ist für unser Wohlbefinden mindestens so wichtig wie die körperliche. Denn „nur wenn wir mental gesund sind, können wir unser eigenes Potenzial ausschöpfen, mit normalen Stressfaktoren im Alltag gut umgehen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten“, schrieb die WHO vor fast 20 Jahre.
Doch noch immer ist das psychische Wohlbefinden ein Tabu. Nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Gesellschaft als Ganzes. Dabei fühlen sich 49 % der Arbeitnehmer:innen aktuell leicht bis stark ausgebrannt. Höchste Zeit zu handeln!
Return-on-Investment & weitere Argumente: Was bringen Programme für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz?
Am besten mit einem gezielten Programm zur Förderung der mentalen Gesundheit. Hier ein Überblick über die größten Vorteile solcher Programme:
- Weniger Krankenstände (bis zu -50 %!)
- Gesteigerte Produktivität
- Stärkere Mitarbeiterbindung, weniger Fluktuation
- Mehr Attraktivität als Arbeitgeber
- Höhere Mitarbeitermotivation
- Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz (zum Beispiel weniger negative Publicity aufgrund eines mental belastenden Arbeitsumfeldes)
- Zufriedenere Investoren, da diese vermehrt auch auf Risikofaktoren wie mangelnde mentale Gesundheit achten.
Wie argumentiert man aber nun zugunsten von Investitionen in die mentale Gesundheit? Am besten mit Zahlen und Fakten zur Investitionsrentabilität oder kurz: dem ROI (Return-on-Investment). Und genau diesen haben wir aus diversen Studien herausgesucht. Mit diesen Daten könnt ihr Entscheidungsträger:innen in eurem Unternehmen von einem Programm zur Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz überzeugen.
5 Fakten aus der Kosten-Nutzen-Analyse
Fakt 1: Psychische Belastungen kommen deinem Unternehmen teuer
Die wirtschaftlichen Folgen mangelnder mentaler Gesundheit sind gravierend. Das Weltwirtschaftsforum schätzt die damit in Zusammenhang stehenden Verluste zwischen 2011 und 2030 auf 16 Trilliarden US-Dollar. Das entspricht fast einer Milliarde pro Jahr – eine Zahl, auf die auch die WHO in einer Studie ein paar Jahre später kam.
Fakt 2: Investititionen in psychische Gesundheit haben einen positiven ROI
Deloitte führte in 10 kanadischen Unternehmen eine Studie durch und verglich dabei, wie viel relevante Programminhalte und Benefits kosten und wie viel sich Unternehmen nach Rückgang krankheitsbedingter Ausfälle ersparen können (also Opportunitätskosten durch Ausfall vs. Investment). Das Ergebnis: Für alle untersuchten Unternehmen ergab sich ein positiver ROI. Die WHO kommt sogar zu dem Ergebnis, dass aus jedem investierten US-Dollar bis zu 4 US-Dollar ROI resultieren.
Fakt 3: Es geht um weit mehr als nur Produktivität
Auch die Mitarbeiterzufriedenheit und das Employer Branding sind bedeutende Gründe, die für Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit sprechen. Beide profitieren nämlich von solchen – Stichwort: geringere Fluktuation der Angestellten und höhere Attraktivität des Arbeitgebers.
7 von 10 Arbeitnehmer:innen würden ihren Job wechseln, wenn sie das neue Unternehmen in ihrer mentalen Gesundheit unterstützt.
7 von 10 Arbeitnehmer:innen würden ihren Job wechseln, wenn sie das neue Unternehmen in ihrer mentalen Gesundheit unterstützt. 92 % würden eher in ihrem Job bleiben, wenn ihre Vorgesetzten empathischer wären. Und auch die Führungskräfte, die ihre Teams empathisch führen, sprechen von einem durchschnittlichen Produktivitätsanstieg von 21 Prozent.
Fakt 4: Die Krankschreibungen gehen zurück
Deloitte stellte in einer Studie fest, dass sich die Krankenstände in den untersuchten Unternehmen nach dem Einführen von Programmen für die mentale Gesundheit um bis zu 50% zurückgingen. Wenn du also die Anzahl der Krankenstandstage pro Jahr in deinem Unternehmen kennst, halbiere sie und du hast deinen ganz eigenen Schätzwert für die Produktivitätssteigerungen, die bei euch in der Firma möglich sein könnten. Von der höheren Mitarbeiterzufriedenheit, die damit einhergeht, erst gar nicht zu sprechen.
Fakt 5: Die meisten Unternehmen müssen nicht von Null anfangen
Der Großteil der von Deloitte, der WHO und der DAK untersuchten Unternehmen boten bereits vereinzelt Maßnahmen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden an. Konflikttrainings, Change Management, Zeitmanagement und Ähnliches gehen schon in die richtige Richtung und können, sofern sie erfolgreich sind, als Basis genutzt werden. Woran es den meisten Unternehmen aktuell noch fehlt, sind Unterstützungsangebote auf individueller Ebene. Hier helfen Plattformen wie Likeminded, indem sie genau diese Lücken mit den richtigen Formaten wie Gruppenworkshops und Einzelgesprächen oder themenspezifischen On-Demand-Webinaren füllen.
Wie stellt man sicher, dass ein Programm für mentale Gesundheit einen positiven ROI liefert?
Auch auf diese Frage liefert Deloitte in ihrer Studie recht klare Antworten:
1. Zu viele Veränderungen?
Ein Faktor, der einen positiven ROI im Weg stehen kann, ist die Organisationsstruktur. In stark dezentralisierten Unternehmen ergeben sich oft über Nacht weitreichende Veränderungen – insbesondere auf der Ebene der Unternehmenskultur – zum Beispiel aufgrund von Übernahmen, Akquisitionen oder Veräußerungen. Das kann die Umsetzung eines unternehmensweiten Programms für die mentale Gesundheit behindern.
2. Ausreichend Ressourcen organisieren
Unternehmen, die für ihre Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ein eigenes kleines Team geschaffen haben und bereit waren, in den Bereich zu investieren, erreichten am raschesten einen positiven ROI. Mangelnde Ressourcen können dazu führen, dass Führungskräfte zwar viel über das Thema sprechen, die Umsetzung auf der Ebene der Mitarbeitenden aber noch nicht klappt. Falls ihr ansteht, wendet euch am besten an Spezialist:innen wie Likeminded, die euch neben einer rund um die Uhr verfügbaren On-Demand-Plattformen auch mit Know-how und erprobten Prozessen unterstützen.
3. Prioritäten setzen
Alle im Unternehmen sollten verstehen, dass es solch ein Programm wirklich braucht – allen voran die Führungsebene. Immerhin ist sie es, die in der Regel die notwendigen Mittel dafür genehmigen muss. Die Haltung, die eure Führungskräfte zu dem Thema an den Tag legen, ist ein wesentlicher Faktor, um eine Kultur und ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden – unabhängig von der Hierarchie – die Bedeutung mentaler Gesundheit verstehen und ihr im Alltag Priorität geben können. Macht das Thema also gut sichtbar in eurem Unternehmen.
4. Kostenbewusstsein schaffen
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist auch die Erkenntnis, dass mangelnde mentale Gesundheit im Unternehmen ein großer Kostentreiber ist. Für viele Organisationen lieferten konkrete Zahlen zu diesen Kosten den ersten Anstoß, um überhaupt Angebote aus diesem Bereich in Betracht zu ziehen. Je mehr Daten zu dieser Kostenlast bei euch im Unternehmen vorhanden sind, desto einfacher wird die Überzeugungsarbeit.
5. Klare Verbindung zu Zielen herstellen
Wer mentale Gesundheit als Voraussetzung für den Unternehmenserfolg verankert, hat bessere Chancen auf einen positiven ROI. Kundenseitige Unternehmen können zum Beispiel bessere Kundenbeziehungen auf die mentale Gesundheit und Stärke ihrer Mitarbeitenden zurückführen. Je klarer die Zusammenhänge, desto größer die Akzeptanz und der langfristige Erfolg.
6. Feuer nicht nur löschen, sondern vermeiden!
Mehr Erfolg versprechen zudem Programme, die auf die frühzeitige Förderung der mentalen Gesundheit abzielen, nicht nur darauf bereits bestehende Brände zu löschen. Je früher das Programm ansetzt, desto größer und nachhaltiger der ROI. Nicht jeder, der sich gerade nicht wohlfühlt, braucht psychologische Betreuung. Vielleicht reichen dem einen oder anderen auch Webinare zur Bewusstseinsmachung oder eine Gruppenübung inklusive gemeinsamem Austausch, um Stress zu lindern und dafür zu sorgen, dass das Feuer erst gar nicht ausbricht.
7. Begrenzte Ressourcen effizient nutzen
Sind die Ressourcen zunächst noch begrenzt, beginnst du am besten in Bereichen, in denen die Wirkung besonders groß ist. Führungskräftetrainings können zum Beispiel als Katalysator verwendet werden, um das Thema in eurem Unternehmen und in weiterer Folge auch in euren Teams zu verankern. Bewusstseinsbildenden Kampagnen und persönliches Storytelling kosten in der Regel wenig und können das mit mentaler Gesundheit verbundene Stigma am Arbeitsplatz stark reduzieren.
8. Klare Kennzahlen einführen
Macht die Erfolge von Anfang an messbar. Setzt klare Ziele und schafft Kennzahlen, die belegen, wie nah ihr euren Zielen mit dem Programm schon gekommen seid. Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) stellen sicher, dass alle Beteiligten am Ball bleiben und nicht irgendwann das Interesse verlieren. Mögliche KPIs könnten zum Beispiel der Prozentsatz der Führungskräfte, die an den dazugehörigen Trainings teilgenommen hat, oder die Gesamtzahl der Interaktionen auf einer Plattform sein.
Nutzt eure KPIs, um euer Angebot laufend zu optimieren und bedenkt dabei, dass Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit rund drei Jahre lang aktiv vorangetrieben werden müssen, um nicht nur Quick-wins, sondern auch langfristig Erfolge zu zeigen.
Mit dem Bewusstsein für die oben genannten Stolpersteine in der Einführung und Umsetzung solcher Programme könnt ihr viele Hürden bewusst umgehen. Anbieter wie Likeminded können euch mit viel Erfahrung und einem umfassenden Angeboten dabei unterstützen, die für euer Unternehmen passenden Strategien und Pläne zu entwickeln.