11 Tipps für bessere Work-Life-Balance

8.5.2023

Eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist die Grundlage für eine stabile (mentale) Gesundheit und Glück in beiden Lebensbereichen. Der folgende Artikel beschreibt 11 hilfreiche Tipps für eine bessere Work-Life-Balance und Best Practices für Arbeitgeber:innen, um Mitarbeitende zu unterstützen.

Likeminded Redaktion

Inhalt

Für einen Großteil von uns hat in den letzten Jahren Homeoffice und Remote Work das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit ganz schön aus dem Gleichgewicht gebracht – erhöhter Stress aufgrund von Dauererreichbarkeit und daraus resultierender Überarbeitung können mit der Zeit zum Burnout führen. Denn für viele beudeten steigende Anforderungen schnell, dass die Arbeit zum Lebensmittelpunkt wird. Expert:innen nennen dieses Phänomen “Entgrenzung”. 

Häufige Überstunden, Anrufe am Wochenende und damit verbundenes fehlender mentaler Abstand zum stressigen Arbeitsalltag tragen dazu bei. Gerade deshalb ist es so wichtig, Mitarbeitende über mögliche Folgen einer solchen Entgrenzung aufzuklären und ihnen Tools in die Hand zu geben, mit welchen sie das Gleichgewicht wieder herstellen können. 

Was versteht man unter Work-Life-Balance?

Die Definition einer Work-Life-Balance ist in den letzten Jahren zunehmend schwieriger geworden, denn Arbeit und Privatleben sind nicht länger strikt voneinander getrennt – die Übergänge mit Gleitzeitarbeitszeiten, Homeoffice und Fernarbeit oft fließend. 

Anstelle einer Work-Life-Balance sprechen viele daher von einer Work-Life-Integration, die Raum für verschiedene, sich überschneidende Lebensbereiche wie Familie und Zuhause, Gemeinschaft, Karriere und Gesundheit und Wohlbefinden bietet. 

Sowohl die Work-Life-Balance als auch die Work-Life-Integration sehen keine genaue zeitliche Einteilung des Gleichgewichts vor. Das liegt daran, dass Menschen unterschiedlich “Abschalten” und einige schneller, andere etwas langsamer herunterfahren, um den Arbeitsplatz hinter sich zu lassen. Sowohl das Wohlbefinden des Mitarbeitenden, als auch die Produktivität bei der Arbeit werden durch eine gesunde  Work-Life-Balance gestärkt.

Im Gegensatz zur Work-Life-Balance erlaubt der Begriff einer Integration mehrere Variablen, die sich als positives Gegengewicht zur Arbeit einsetzen lassen, darunter Sport, Hobbys, Gemeinschaftsarbeit und Achtsamkeitsübungen, wie etwa Meditation. Alle Komponenten beeinflussen sich gegenseitig und gleichen sich im besten Fall so aus, dass weder Unterforderung noch Überarbeitung auftreten.

Warum ist Work-Life-Balance wichtig?

Das digitale Zeitalter hat die Produktivität und Kommunikation für Unternehmen enorm verbessert. Für Mitarbeitende kann sich die ständige Erreichbarkeit jedoch als Arbeitsstress im Privatleben bemerkbar machen, der sich über das Büro hinaus in Wochenenden und den Urlaub einschleicht. 

Für Unternehmen können hier klare Absprachen, gute Kommunikation und die Einhaltung von Deadlines hilfreich sein, um Mitarbeitenden die Auszeiten zu sichern, die sie brauchen, um wieder motiviert und produktiv am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Eine gesunde Work-Life-Balance kann sich also nicht nur positiv auf Mitarbeitende und ihr Wohlbefinden auswirken, sondern auch auf die Produktivität, Arbeitsmoral und Mitarbeiterbindung. Dies kann die mentale Gesundheit fördern, Stress reduzieren und so Ausfälle und die Mitarbeiterfluktuation senken.

Warum Work-Life-Balance insbesondere für Unternehmen wichtig ist

Schon bevor es zum Burnout kommt, kann ein aus der Balance geratenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit die mentale und körperliche Gesundheit von Mitarbeitenden beeinträchtigen, was zu Ausfällen, ineffizienter Arbeitsweise und somit konkreten monetären Verlusten für Unternehmen führt. 

Derzeitige Risiken einer schlechten Work-Life-Balance für Unternehmen

Wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schreibt, wirkt sich eine fehlende Work-Life-Balance nicht nur negativ auf Mitarbeitende aus, auch Unternehmen leiden unter den Folgen: Verminderte Produktivität, ein negatives Arbeitsumfeld und vermehrte krankheitsbedingte Ausfälle sind nur einige der auftretenden Probleme. 

Diese könne einen Dominoeffekt ins Rollen bringen, unter welchem auch unternehmensexterne Effekte spürbar werden: Eine Verschlechterung der Kundenverhältnisse sowie der Arbeitgebermarke, die von fehlender Motivation und Lernbereitschaft von Seite der Mitarbeitenden angestoßen werden.

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Was zeichnet eine gute Work-Life-Balance aus?

Für eine gesunde Work-Life-Balance ist vor allem wichtig, dass keine Gefühle der Überforderung, der fehlenden Wertschätzung und des Dauerstresses auftreten. Denn diese negativen Gefühle können auf Dauer krank machen. 

Eine gute Work-Life-Balance zeichnet sich also durch einen Ausgleich zum täglichen Arbeitsleben aus, durch welchen neue Energie getankt werden kann und der Berufsstress für eine Weile in den Hintergrund tritt. 

Da jedoch auch der private Alltag stressig sein kann, ist es sinnvoll, die Work-Life-Integration genauer zu betrachten, welche vier Säulen beinhaltet: Beruf und Leistung, Familie und soziale Kontakte, Sport und Wohlbefinden, Sinn und Werte. Eine gute Work-Life-Balance kann also darin bestehen, diese vier Punkte regelmäßig zu hinterfragen:

  • Wie erfüllend ist mein Beruf?
  • Wie erfüllend und zuverlässig sind meine Freundschaften/Familie?
  • Fühle ich mich sicher und verstanden?
  • Wie gesund ist mein Lebensstil (Ernährung, Sport, Schlaf)?
  • Wie fühle ich mich und was fühle ich?
  • Welche Werte vertrete ich und finden sich diese in meinem Alltags- und Berufsleben wieder?

So schaffst du eine gute Work-Life-Balance

Schon die Integration einiger hilfreicher Übungen und Tipps kann dir dabei helfen, dein Privat- und Berufsleben besser im Gleichgewicht zu halten:

1. Die Zeit auswerten

Wenn es dir häufig so geht, dass die Aufgaben in der verfügbaren Zeit nicht zu bewältigen sind, lohnt es sich, die Aufgaben auf deiner To-do-Liste zu evaluieren: Mit welchen Dingen und Aufgaben verbringe ich die meiste Zeit? Und: Welche Dinge erfüllen mich und welche rauben meine Energie? Wie dringlich sind die Aufgaben und kann ich einige möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt erledigen? Dies hilft dir, die Prokrastination wichtiger Aufgaben zu vermeiden.

2. Aufgaben reduzieren

Im nächsten Schritt scannst du die Liste nach Aufgaben, die du streichen kannst. Nummer eins: Unnötige Energiefresser. Ist es wirklich notwendig, dass du nach der Arbeit noch einen Kuchen für einen bevorstehenden Geburtstag backst oder kannst du stattdessen einen kaufen? Oder: Kann das Meeting, das normalerweise eine Stunde dauert, möglicherweise auf 30 Minuten verkürzt werden?

3. Prioritäten setzen

Priorisieren deine To-do-Liste, damit die wichtigsten Aufgaben so früh wie möglich abgehakt werden können. So lernst du deine Zeit effizienter zu nutzen und weißt, dass das Wichtigste bereits erledigt ist, selbst wenn am Ende des Tages nicht alle Punkte abgehakt sind.

4. Delegieren

Hab keine Angst, auch einmal etwas abzugeben und Aufgaben an andere Mitarbeitende oder Familienmitglieder zu delegieren. Du musst nicht alles allein schaffen! Wenn es nicht möglich ist, einige deiner Aufgaben abzugeben und du mit deiner Workload überfordert bist, solltest du das Gespräch mit deiner/m Manager:in suchen, um ggf. Unterstützung bei einigen dieser Aufgaben zu erhalten.

5. Klare Grenzen setzen

Übe dich darin, auch einmal nein zu sagen und klare Grenzen zu setzen – sowohl in deinem Berufs-, als auch in deinem Privatleben. So kannst du sicherstellen, dass genug Zeit für die Dinge bleibt, die dich erfüllen und bei denen du abschalten kannst. Wenn du unsicher bist, wie du deine Grenzen kommunizieren kannst, versuche einen Dialog zu suchen: “Danke für die Anfrage für das Projekt. Leider habe ich im Moment keine Kapazität für weitere Aufgaben – ich freue mich aber, beim nächsten Mal daran mitzuarbeiten.” Kompromisse und offene Kommunikation sind hier das A und O.

6. Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden

Gerade wenn das Gleichgewicht zugunsten der Arbeit aus der Balance geraten ist, solltest du dies mit deinem Arbeitgeber kommunizieren, um sicherzustellen, dass dies keine negativen Auswirkungen hat. Gibt es Alternativen zur Arbeitsgestaltung, wie flexible Arbeitszeiten oder Unterstützung bei arbeitsaufwendigen Projekten? Wenn auf Dauer keine Kompromisse und Lösungen gefunden werden können, könnte auch ein Jobwechsel das Richtige sein.

7. Zeitmanagement

Brauchst du eher lange für Aufgaben, die keine hohe Priorität haben? Übe dich im Zeitmanagement, um deine Workload besser bewältigen zu können. Etappenziele und Meilensteine zu setzen, einen Tagesplan zu erstellen oder eine priorisierte To-do-Liste zu nutzen sind gute Übungen, um dein Zeitmanagement zu verbessern. 

8. Zeit für Freunde, Familie und Gemeinschaft

Dein soziales Netzwerk ist dein Auffangnetz – gerade, wenn es einmal nicht so rund läuft. Studien haben gezeigt, dass glückliche, authentische Beziehungen maßgeblich zu einem glücklichen Leben beitragen. Gerade, wenn du also merkst, dass deine Work-Life-Balance etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, können Freunde und Familie einen entscheidenden Unterschied machen. Hobbys und Freizeitaktivitäten in deiner Gemeinschaft können zudem dein Zugehörigkeitsempfinden und deine Werte stärken. Blocke die Zeit im Voraus, damit diese am Ende des Tages oder der Woche nicht untergeht und deine sozialen Kontakte wie eine Belastung für deine Arbeit wirken.

9. Achtsamkeit

Pausen sind wichtig, damit dein Energielevel über den Tag oder die Woche nicht in den Keller sinkt. Baue kleine Spaziergänge vor und während der Arbeit oder Meditationsübungen in deine Routine ein, um deine Gedanken zwischenzeitlich bewusst abzuschalten. Dies beugt Stress und Burnout vor und spendet neue Energie.

10. Bewegung und Sport

Deine körperliche und geistige Gesundheit sind essenziell für deine Work-Life-Balance. Achte darauf, dass du genug schläfst, deine Ernährung ausgewogen ist und du dich ausreichend bewegst.

11. Eigene Ziele verfolgen

Sinn im eigenen Leben zu sehen, ist einer der Eckpfeiler des Glücks. Denn Aufgaben, die dem Leben Bedeutung und Sinn verleihen, geben uns einen positiven Lebensinhalt, der über finanziellen Erwerb oder einfaches Listenabhaken hinausgeht: Sinnhaftigkeit erfüllt uns mit positiven Gefühlen, die sich positiv auf die gefühlte Work-Life-Balance auswirken.

Wie können Arbeitgeber eine gute Work-Life-Balance unterstützen?

Um Mitarbeitende dabei zu unterstützen, eine gute Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten, sollten Unternehmen von Anfang an klare Richtlinien zu Überstunden, Aufgabenverteilung und flexiblen Arbeitszeiten formulieren. Individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen, beispielsweise nach der Geburt eines Kindes, bei Krankheitsfällen in der Familie oder einer Scheidung, kann außerdem nicht nur die Loyalität fördern, sondern auch die Produktivität erhöhen! 

Weiterbildungsangeboten wie Mitarbeiter- oder Manager-Schulungen können helfen, die Kommunikation und gegenseitige Unterstützung innerhalb eines Betriebs zu stärken. Manager:innen lernen so, auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen und Warnzeichen von Stress und Burnout zu erkennen. Mitarbeitende können so darin bestärkt werden, ihren persönlichen und beruflichen Werdegang zu konkretisieren. 

Viele Unternehmen profitieren zudem von Mitarbeiterumfragen, die als Frühwarnsystem helfen können zu erkennen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Oft erhalten Führungsteams und HR Verantwortliche hier auch wertvollen Input, welche (weitere) Maßnahmen in Frage kommen bzw. den bestmöglichen Effekt haben werden.

Ein gesundes Arbeitsumfeld, in welchem Mitarbeitende offen kommunizieren können, wenn sie Hilfe benötigen oder überlastet sind, ist das A und O. Deshalb sollten Manager:innen das Gespräch suchen, um die offene Kommunikation mit Mitarbeitenden zu fördern – gerade dann, wenn mögliche erste Wahrzeichen von Stress oder Burnout erkannt werden. 

Mit einem ROI von 1:4 sind es zudem vor allem mentale Gesundheitsförderungen, die sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung auswirken können. HR-Erweiterungsangebote wie von Likeminded können die Zufriedenheit der Angestellten verbessern, indem Gesundheit und Wohlbefinden gefördert werden.

11 Tipps für bessere Work-Life-Balance

Tipps für Mitarbeitende:

  1. Eigene Zeit auswerten
  2. Unnötige Aufgaben streichen
  3. Prioritäten setzen
  4. Delegieren
  5. Klare Grenzen setzen 
  6. Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden
  7. Zeitmanagement
  8. Zeit für Freunde, Familie und Gemeinschaft
  9. Achtsamkeit
  10. Bewegung und Sport
  11. Eigene Ziele verfolgen

Arbeitgeber sollten:

  • Klare Richtlinien abstecken
  • Eine flexible Arbeitsumgebung schaffen
  • Auf individuelle Bedürfnisse eingehen
  • Die Work-Life-Balance der Angestellten fördern
  • Mentale Gesundheitsförderung anbieten (ROI 1:4)
  • Mitarbeitende auf ihrem persönlichen und beruflichen Werdegang unterstützen
  • Frühe Anzeichen von Überlastung und Burnout erkennen lernen

Quellen
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